Kundenzentrierung: Vom Buzzword zum Business Impact

Eine persönliche Geschichte

Ein Beispiel für gelebte Kundenzentrierung: Sommerurlaub vor ein paar Jahren. Meine Familie und ich waren auf dem Weg nach England zu einer Hochzeit. Der Flug von München nach London verlief ruhig – vom Check-in bis zum Service an Bord lief alles reibungslos und ausgesprochen freundlich. Auch unsere kleine Tochter, damals fast zwei Jahre alt, machte wunderbar mit.

Nach dem Aussteigen dann der Schreck: Das Lieblingskuscheltier unserer Tochter war im Flugzeug geblieben. Aus Sicherheitsgründen durften wir nicht mehr zurück an Bord – also wandten wir uns an das Bodenpersonal. Die Crew der Lufthansa reagierte sofort: Sie suchte den Sitzbereich ab, fand das Stofftier nach kurzer Zeit – und übergab es uns mit einem Lächeln.

Das Team ging die berühmte Extrameile. Und dieser Moment war mehr als nur guter Service – es war ein echtes Erlebnis. Wir fühlten uns gesehen, verstanden und wertgeschätzt. Ob wir das weitererzählt haben? Ein klares Ja. Ob diese Erfahrung unsere nächste Flugbuchung beeinflusst hat? Absolut.

G&P Customer Experience Lufthansa Beispiel

Gelebte Kundenzentrierung: Das von der Lufthansa gerettete Kuscheltier


Customer Experience zahlt sich aus

Fakt ist: Eine gute Customer Experience bleibt bei Kundinnen und Kunden positiv in Erinnerung – und sie zahlt sich auch wirtschaftlich aus.

Wer sich bei einer Marke wirklich gut aufgehoben fühlt, empfiehlt sie weiter und kommt wieder – über alle Branchen hinweg.
Kundenzentrierung ist kein Marketing-Gimmick, sondern ein echter Business Driver mit messbarem Impact:

  • 86 % aller Kundinnen und Kunden sind bereit, mehr für eine gute Customer Experience zu bezahlen (Walker).
  • Begeisterte Kundinnen und Kunden empfehlen Marken dreimal häufiger weiter (Gallup).
  • Kundenzentrierte Unternehmen sind im Schnitt 60 % profitabler (Deloitte).

Diese Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Doch es gibt noch andere Effekte:
Teams wissen klar, wofür sie arbeiten, erleben Zusammenhalt und spüren, dass ihr Beitrag wirklich Bedeutung hat.

Also: Wer Kundenzentrierung konsequent lebt, gewinnt zufriedene Kundinnen und Kunden, motivierte Teams und ein stärkeres Unternehmen.


Unternehmen haben noch Potenzial

Doch die Realität sieht häufig anders aus: 80 % der Unternehmen glauben zwar, sie seien kundenzentriert – aber nur 8 % der Kundinnen und Kunden stimmen zu.

Da tut sich eine große Lücke auf – und gleichzeitig ein enormes, ungenutztes Potenzial.
Denn solche besonderen Momente wie der mit dem Kuscheltier passieren noch viel zu selten – oder nur zufällig.

Marken müssen es schaffen, herausragende und differenzierende Kundenerlebnisse zu gestalten – systematisch und langfristig.
Das ist kein „Nice-to-have“, sondern ein klarer Wettbewerbsvorteil der Zukunft.


Mathias Weber